Warndienst-Meldung Nr. 07 vom 28.05.2018
Die Entwicklung der Kulturen geht schnell voran, es bleibt vorerst
recht warm und Gewitter können sich örtlich entwickeln.
In Winterweizen liegt der Fokus derzeit auf Ährenfusarium. Bei feucht warmer
Witterung und gegebenenfalls Niederschlag durch Gewitter oder Regenschauer bestehen gute Bedingungen für eine Infektion mit Fusarium.
Vor allem Weizen nach Mais ist hier gefährdet, gefolgt von pfluglos bestelltem Weizen nach Weizen. Ebenso sind in den Jahren zuvor
Weizen nach Rüben negativ beim Fusariumbefall aufgefallen, wenn diese zur Blüte Trockenstress bekommen.
Der Weizen befindet sich meist im Bereich Beginn bis Ende der Blüte, je nach Standort, Saattermin und Sorteneigenschaften.
Befindet sich der Weizen derzeit in der Blüte und steht nach
den oben genannten Risiko – Vorfrüchten, vor allem nach Mais und Stoppelweizen, so sollte in den nächsten Tagen eine
Behandlung mit einem gegen Fusarium wirksamen Mittel erfolgen. Diese sind zum Beispiel:
Prosaro 1,0l/ha, Osiris mind. 2,5 l/ha, Proline – DonQ – Pack, Input Classic 1,25 l/ha.
Eine große Aufwandmengenreduzierung sollte nicht
erfolgen.
Ebenso wirken z.B. Ampera 1,5 l/ha, Ceralo 1,2 l/ha, Folicur 1,25 l/ha, Soleil 1,2 l/ha gegen Ährenfusarium. Die
Wirkungsgrade der letztgenannten Mittel reichen nicht ganz an die oben genannten heran, sind aber in den meisten Fällen
ausreichend.
Um die bestmögliche Wirkung zu erhalten, sind die Behandlungen
vor den Niederschlägen oder zeitnah nach den Niederschlägen zu terminieren. Vor allem wenn die Ähre noch nicht mit einem
Fungizid getroffen wurde, ist der Zeitpunkt jetzt günstig.
Die Schadschwelle für das Getreidehähnchen liegt bei 20%
geschädigter Blattfläche, oder bei etwa einem Ei oder Larve je Halm.
Mais:
Disteln, Ampfer und Winden können über eine Spätbehandlung mit Mitteln wie z.B. Arrat + Dash oder Disteln mit Effigo,
Vivendi oder Lontrel erfasst werden.
Sonstiges:
Legen Sie die Behandlungstermine in die strahlungsärmeren
Morgen- oder Abendstunden. In einzelnen Sorten z.B. Reform sind „Stressflecken“ auf den Blättern zu sehen die durch die in
den Mittagstunden durchgeführten Maßnahmen verstärkt werden können.
Stellen Sie eine zeitnahe Dokumentation der durchgeführten
Pflanzenschutzmaßnahmen sicher.
gez. Bahnmüller